Paednetz Bayern

06.02.2023

Studie "JuFaBY - Junge Familien in Bayern " startet – Eltern sind gefragt

Die Corona-Pandemie war eine große Herausforderung für junge Familien mit kleinen Kindern. Wie stark haben Lockdown, Homeoffice und fehlende Kinderbetreuung das Familienleben beeinflusst und zu Belastungen geführt? Diesen Fragen ging die bayernweite Studie „CoronabaBY - Junge Familien & Corona“ auf den Grund. Nun startet die Folgestudie „JuFaBY- Junge Familien in Bayern“. Sie beschäftigt sich mit den weiteren Auswirkungen der aktuellen Krisenzeiten. Das Ziel: jungen Familien verbesserte Unterstützung anbieten. Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren können an der bayernweiten Studie teilnehmen. Sie werden dazu befragt, mit welchen Problemen sie derzeit besonders zu kämpfen haben.

Befragung via PraxisApp „Mein Kinder- und Jugendarzt“

Die Befragung läuft über die PraxisApp „Mein Kinder- und Jugendarzt“, die von vielen Kinder- und Jugendarztpraxen kostenlos für ihre Patientenfamilien angeboten wird. Eltern werden zur Studie via PraxisApp vom JuFaBY-Team eingeladen, die Studie wird komplett digital durchgeführt. Sie werden insgesamt zu zwei Zeitpunkten (im Abstand von 6 Monaten) gebeten, Fragen zu ihrer derzeitigen Belastungssituation und der ihres Kindes zu beantworten. Die Fragen finden Interessierte auch unter der Rubrik „Service“ in der PraxisApp.

Das JufaBY-Team will Unterstützungsangebote für belastete Familien verbessern

Die Untersuchung ist initiiert vom Lehrstuhl für Sozialpädiatrie an der TU München und wird vom bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Kooperationspartner sind der bayerische Landesverband des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie die BVKJ-Service GmbH und PaedNetz Bayern.

Alle Antworten der Studien-Fragebögen laufen anonymisiert zur Auswertung an das wissenschaftliche Team der TU München. Die Ergebnisse dienen dann als Grundlage zur Verbesserung von Unterstützungsangeboten für Familien.Teilnehmende Familien können bei der Verlosung eines Warengutscheins mitmachen und alle Teilnehmer empfangen am Ende der Studie ein kleines Dankeschön durch das JuFaBY-Team.

Haben Sie Fragen?

Wenn Eltern Fragen haben, können sie sich an das wissenschaftliche Team des Lehrstuhls für Sozialpädiatrie an der TU München wenden: Lehrstuhl.sozialpaediatrie@noSpam.med.tum.de (Betreff „jufaby”).


25.07.2022

Kein Fiebersaft mehr in Deutschland - Versorgung der Kleinsten unzureichend

Einmal mehr versäumt es die Politik, die medizinische Versorgung für Kinder und Jugendliche sicher zu gestalten. Eltern, Kinderärzte und Apotheker empört.

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01.03.2021

Bayernweite Studie "Junge Familien & Corona" – Eltern sind gefragt

Die Corona-Pandemie fordert von jungen Familien mit kleinen Kindern besonders viel. Lockdown, Homeoffice und fehlende Kinderbetreuung führen junge Familien an ihre Belastungsgrenzen. Die bayernweite Studie „CoronabaBY - Junge Familien & Corona“ möchte von Eltern mit kleinen Kindern im Alter von 3 Monaten bis 3 Jahren deshalb erfahren, mit welchen Problemen sie derzeit besonders zu kämpfen haben, um ihnen längerfristig geeignete und verbesserte Unterstützungsangebote in solchen Krisenzeiten anbieten zu können.

Die Befragung ist mit der kostenlosen PraxisApp „Mein Kinder- und Jugendarzt“ verknüpft und wird komplett digital durchgeführt. Eltern werden zum Start via App von ihrer an der Studie teilnehmenden Kinder- und Jugendarztpraxis zum Mitmachen eingeladen.

Die Untersuchung ist initiiert vom Lehrstuhl für Sozialpädiatrie an der TU München und wird vom bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Kooperationspartner sind der bayerische Landesverband des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie die BVKJ-Service GmbH und PaedNetz Bayern.

Eltern werden insgesamt zu drei Zeitpunkten gebeten, Fragen zu beantworten. Zu Beginn erhalten Eltern über die App einen ersten längeren Fragebogen, bei dem sie Angaben zu ihrer derzeitigen Belastungssituation und der ihres Kindes, mit dem sie an der Studie teilnehmen, machen sollen. Im Zuge der nächsten U-Untersuchungen folgen dann die kurzen Fragenteile 2 und 3. Alle Daten laufen anonymisiert zur Auswertung an das wissenschaftliche Team der TU München. Die Ergebnisse sollen dann der Ermittlung von Verbesserungsmöglichkeiten bei den Unterstützungsangeboten für Eltern dienen.

Teilnehmende Familien können als Anerkennung für ihren Einsatz bei der Verlosung eines Warengutscheins mitmachen und alle empfangen am Ende der Studie ein kleines Dankeschön über Ihre Kinder- und Jugendarztpraxis.

Wenn Eltern Fragen haben, können sie sich an ihren Kinder- und Jugendarzt oder an das wissenschaftliche Team des Lehrstuhls für Sozialpädiatrie an der TU München wenden: Lehrstuhl.sozialpaediatrie@noSpam.med.tum.de (Betreff „coronababy”).

 


23.11.2020

Ansteckungsgefahr in Schulen: Neue bundesweite Datensammlung von über 110.000 Kindern und Jugendlichen geben entscheidende Hinweise zur Dunkelziffer

Kinder und Jugendliche erscheinen erneut im Mittelpunkt der Pandemiediskussion. Die Frage, inwieweit Schülerinnen und Schüler zum Infektionsgeschehen beitragen und ob diese sich im schulischen Umfeld infiziert haben, beschäftigt aktuell die Öffentlichkeit und Politik. Die Datenlage des RKI Lageberichtes Schule zeigt, dass aktuell ca. 0,21, % der Schülerinnen und Schüler positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Das heißt, dass bei ca. 99,79 % der Schülerinnen und Schüler kein Sars-Cov-2 nachgewiesen oder diese nicht getestet wurden. Damit besteht keine eindeutige Evidenz für häufige Übertragungen im Schulbereich. Insbesondere scheinen auch Lehrerinnen und Lehrer keinem erhöhten Infektionsrisiko in den Schulklassen ausgesetzt. Darauf deuten auch internationale Daten aus Schweden und den Niederlanden hin.

Unsicherheiten bestehen bzgl. der Dunkelziffer, da Kinder und Jugendliche an dem Virus nicht oder nur selten erkranken. Aus diesem Grund besteht die Annahme, dass auch  asymptomatische Schüler zum Infektionsgeschehen in den Schulen beitragen und es unbemerkt zu Übertragungen in den Schulen kommt, die in das familiäre Umfeld getragen werden könnten.

Bei Annahmen zu einer Dunkelziffer bestehen jedoch Fallstricke. So weist zum Beispiel der Lagebericht Schule des RKI vom 10.11.2020 alle Kinder und Jugendliche, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, als erkrankte Personen aus. Auch in der öffentlichen Berichterstattung besteht die Annahme „Ohne Symptome kein Test“, so dass Kinder und Jugendliche durchs Raster fallen, weil bei ihnen angeblich nur Tests bei Erkrankung durchgeführt werden. Daraus wird eine zusätzliche hohe Dunkelziffer an SARS-CoV-2 positiven Kindern und Jugendlichen abgeleitet.

Ad hoc-Analyse von Routinedaten von über 110 000 Kindern an über 100 Kinderkliniken in ganz Deutschland ergibt konkrete Hinweise auf Dunkelziffer.

In einer bundesweiten Ad hoc-Abfrage an deutschen Kinderkliniken von Routinedaten vom 18.-20.11.2020, durchgeführt von der Universitätskinderklinik Regensburg unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Johannes Hübner, Prof. Dr. Michael Kabesch, Prof. Dr. Matthias Keller und unterstützt durch den Verband der leitenden Kinderärzte und Kinderchirurgen Deutschlands, an der sich über 100 deutsche Kinder- und Jugendkliniken beteiligt haben, zeigt sich, dass bei über 110.000 bisher durchgeführten SARS-CoV-2 PCR-Tests zum Stichtag 18.11.2020 an den Kliniken im Mittel nur 0,53% der an Kindern und Jugendlichen durchgeführten Tests positiv waren.

Diese Stichprobe umfasst Kinder zwischen 0-18 Jahren mit möglichen Symptomen, Verdachtsfälle aufgrund von COVID19 in der Familie, aber überwiegend asymptomatische Patienten (an ca. 80% der teilnehmenden Kinderkliniken), die aufgrund anderer Erkrankungen oder Operationen in die Kliniken gekommen sind (Routine-Eingangsscreening). Diese Daten kommen einer Zufallsstichprobe also am nächsten. Die Positivrate pro Klinik reichte von 0 bis 0,2 % in Kliniken, die ein Symptom-unabhängiges generelles Screening bei allen Patienten durchführten bis zu 3 % bei Kliniken, die insbesondere symptomatische Patienten oder K1- Kontaktpersonen im Auftrag des öffentlichen Gesundheitsdienstes testeten.

Diese Erfassung zeigt damit erstmals, dass in Deutschland in einem hohen Anteil Kinder und Jugendliche ohne Symptome getestet werden und liefert konkrete Hinweise auf die Dunkelziffer unter allen Kinder und Jugendlichen von 0-18 Jahren.

Zusätzlich zu den oben genannten Routineuntersuchungen an Kinderkliniken wurden und werden durch den öffentlichen Gesundheitsdienst Reihenuntersuchungen an Schulen und Kindertagesstätten an gesunden Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Insofern ist die Erfassung der Daten von Kindern und Jugendlichen in keiner Weise vergleichbar mit der ersten Phase der Pandemie und die Schlussfolgerung, dass es über die 0.53 % positiv getesteten hinaus eine hohe Dunkelziffer unter Kindern und Jugendlichen gibt, sehr unwahrscheinlich.

International als auch national existiert wenig Evidenz, dass es - auch bei den aktuell hohen Inzidenzzahlen - eine deutliche Übertragung innerhalb der Schulen bei Anwendung der Hygienemaßnahmen stattfindet, die zur allgemeinen Krankheitslast weder bei den Schülern, noch bei den Lehrern oder bei der Allgemeinbevölkerung beiträgt. Auch gezielte Studien an Schulen wie z.B. STACADO bei den Regensburger Domspatzen zeigen bei 500 Tests über mehrere Wochen bisher keine positiven PCR-Tests auf Sars-CoV-2. In einer gerade veröffentlichten Studie aus Österreich waren bei 10.000 Tests an Lehrern und Schülern lediglich 40 Tests (0,4%) positiv und liegt damit ähnlichen Bereich wie in er aktuellen Abfrage (0,53%), die nicht nur Schüler, sondern auch Kleinkinder und Säuglinge umfasste.

Die öffentliche Diskussion und Darstellung, wie z.B. „brandgefährlicher Schulunterricht“, wird durch die oben dargestellten Daten an über 110.000 Kindern und Jugendlichen auch in dieser Phase der Pandemie nicht gestützt und untergräbt das Engagement von Lehrenden, Schülerinnen und Schülern und Eltern, die sich tagtäglich mit Erfolg für einen Schulbetrieb und damit für die Bildung und Zukunft unserer Zivilgesellschaft einsetzen. Darüber hinaus führt es zu Ängsten, Unsicherheiten und Polarisierung, lenkt von einer gezielten Lösungsfindung ab und sollte deshalb unterlassen werden.

Es steht außer Frage, dass Kinder und Jugendliche sich infizieren können und auch das Virus weitergeben können. Dies gilt insbesondere für Jugendliche. Es gibt jedoch deutlich Hinweise, dass die Infektionsquelle in der Mehrzahl außerhalb des schulischen Bereiches liegen, so dass neben den notwendigen Hygienemaßnahmen in den Schulen, es weitere außerschulische Ansätze zur Eindämmung der Pandemie und Reduktion der Inzidenzzahlen geben muss.

Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie
Prof. Dr. Johannes Hübner, Vorsitzender der Hauner´sches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität Prof.

Süddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
Vorstand: Dr. Christoph von Buch, Prof. Dr. Matthias Keller, Dr. Markus Kratz

Dr. Michael Kabesch, Universitätskinderklinik (KUNO) St. Hedwig, Universität Regensburg

Verband der leitenden Kinderärzte und Kinderchirurgen Deutschlands
Präsident Prof. Dr. Andreas Trotter
Generalsekretär Prof. Dr. Wolfgang Kölfen

Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Bayerns.
Vorstand Dr. Dominik Ewald, Dr. Michael Hubmann

Verband der leitenden Kinderärzte und Kinderchirurgen Landesverband Bayern
Vorstand Prof. Dr. Thomas Lang, Prof. Dr. Christian Wieg

Hintergrund zur Ad-Hoc Datensammlung und Analyse vom 20.11.2020

Im Zeitraum von 18.11.-20.11.2020 erfolgte eine Abfrage aller deutschen Kinderkliniken über die Durchführung der Sars-CoV-2 PCR Diagnostik. Innerhalb dieses Zeitraums erfolgte von 105 von 245 angefragten Kinderkliniken und Kinderabteilungen die Dateneingabe. Ca. 80% dieser Kliniken führen aktuell ein Routinescreening bei allen in die Klinik aufgenommen Patienten unabhängig von Ihrer Erkrankung durch. Die Erfassung und Auswertung der Daten erfolgt unter Federführung des Forscherteams der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Regensburg um Prof. Dr. Michael Kabesch, sowie Prof. Dr. Matthias Keller, Chefarzt der Kinderklinik Passau und apl. Prof. an der technischen Universität München, Vorsitzender der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sowie Prof. Dr. Johannes Hübner, Infektiologie, Hauner´sches Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München, Vorsitzender der Pädiatrischen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie. Unterstützt und ermöglicht wurde Abfrage durch den bundesweiten Verband der leitenden Kinderärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD) um dessen Präsidenten Herrn Prof. Dr. Andreas Trotter, den bayrischen VLKKD Landesverband, sowie der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder-und Jugendmedizin e.V.. Die obige Zusammenfassung und Analyse der Daten ist eine Ad-Hoc Analyse und wird im Weiteren im Details ausgewertet. Die zukünftige Erfassung der Routinedaten der Kinderkliniken stellt eine Möglichkeit einer strukturierten Erfassung einer Stichprobe zur Erfassung und Schätzung der Dunkelziffer bei Kinder und Jugendlichen im weiteren Verlauf der Pandemie dar.

PDF Pressemeldung


Flow-Chart zu Vorgehen bei Erkrankung in Schulen und Kitas sowie Muster-Vorlage für Schule

19.11.2020


Ein Flow-Chart – erstellt vom Bayerischen Hausärzteverband – soll niedergelassene Pädiater bei der Entscheidung unterstützen, wie sie bei einem erkrankten Kind aus der Kita, Grundschule, aus einer weiterführenden Schulen oder Berufsschule vorgehen und wann ein Kind wieder in eine Gemeinschaftseinrichtung darf. Für Fälle, in denen ein Attest bzw. eine Bescheinigung für die Gemeinschaft notwendig ist, können sich Kinder- und Jugendärzte eine Mustervorlage downloaden.

Die Schulbescheinigung bestätigt u.a., dass das Kind frei von ansteckenden Krankheiten ist und die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen kann. Sie dokumentiert, ob gemäß des Testkonzepts des RKI auf Covid-19 vom 06.11.20 keine Indikation für eine Covid-Testung bestanden hat oder ob ein Covid-Antigen-Test durchgeführt wurde und es einen negativen Befund gab.

•    Flow-Chart Vorgehen bei Erkrankungen in Schulen und Kitas (+Personal)
•    Schulbescheinigung


Huml: Ambulante Ärzte sind wichtige Säule in der Pandemiebewältigung - Huml: Ambulante Ärzte sind wichtige Säule in der Pandemiebewältigung

19.11.2020

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat sich per Video-Schalte mit Vertretern der ambulanten Ärzteschaft zu Corona-Pandemielage ausgetauscht. Die Ministerin betonte anlässlich eines erneuten virtuellen Treffens während der Corona-Pandemie mit den Chefs der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), des Bayerischen Hausärzteverbands e.V. (BHÄV) und des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) am gestrigen Mittwoch: "Die ambulanten Kollegen sind eine wichtige Säule unserer flächendeckenden Pandemiebewältigung. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass wir das Pandemiegeschehen bei milden Verläufen weitestgehend unter Kontrolle halten."Nach Zahlen der KVB werden etwa 80% der COVID-19-Patienten in Bayern ambulant versorgt. Die Ministerin unterstrich: "Eine große Hilfe sind hier sicherlich die koordinierenden Ärzte, die als Bindeglied zwischen den niedergelassenen Ärzten vor Ort, den KVB-Strukturen und den örtlichen Behörden und Entscheidungsträgern fungieren. Mir ist bewusst, dass viele der koordinierenden Ärzte ihre Aufgabe neben ihrer eigentlichen Praxistätigkeit ausüben und mit ihrem Engagement einen extrem wichtigen Beitrag leisten, der über ihr eigentliches Pflichtprogramm hinausgeht."Durch einen Ministerratsbeschluss vom 10.11.2020 soll diese Struktur nun – angelehnt an die während des Katastrophenfalles eingesetzten Versorgungsärzte – weiterentwickelt werden. Unter anderem ist beispielsweise eine Aufwandsentschädigung für die koordinierenden Ärzte vorgesehen. Das Ministerium erarbeitet derzeit die Ausgestaltung der erforderlichen Regelungen.Die Praxen spielen auch bei der Umsetzung der Bayerischen Teststrategie eine entscheidende Rolle. Die Ministerin betonte: "Das Bayerische Testangebot wird zum großen Teil von den ambulanten Praxen gestemmt. Sie leisten auch damit einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle des Pandemiegeschehens. Dass sich in Bayern jeder testen lassen kann, den die Ungewissheit plagt oder der sichergehen will, bevor er Angehörige im Pflegeheim besucht oder der nicht auf weitere Symptome warten will, bis sich der Corona-Verdacht bestätigt, wäre ohne unsere ambulanten Ärztinnen und Ärzte nicht machbar. Sie sind es, die die Bayerische Teststrategie mit viel Einsatz und außerregulären Sprechstunden ermöglichen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich."
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Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege
München, 19. November 2020
PM 268/GP
pressestelle@noSpam.stmgp.bayern.de


Alltagsmasken: Sauerstoffversorgung für Kinder ist gewährleistet

26.10.2020

Die Befürchtung, dass Kinder beim Tragen von Alltagsmasken zu viel CO2 (Kohlenstoffdioxid) aufnehmen oder gar eine Kohlenstoffdioxidvergiftung erleiden, kann der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Eltern nehmen. Zwischen Gesicht und Maske gibt es einen Abstand von wenigen Millimetern, der ausreicht, dass genügend Luftaustausch stattfindet. Und auch durch das Gewebe dringt Luft. Mit jedem Atemzug kommt wieder ausreichend frische, sauerstoffreiche Luft herein. Eine amerikanische Untersuchung zeigt, dass selbst lungenkranke Menschen keine Probleme mit OP-Masken entwickeln. Der Gasaustausch wird demnach nicht beeinträchtigt und auch die CO2-Ansammlung nicht erhöht. Eine Studie aus Singapur bestätigt auch für Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren, dass die Sauerstoffsättigung mit Nasen-Mund-Schutz im Normbereich bleibt.

Nur von geschlossenen Masken, wie Staubschutzmasken aus dem Baumarkt, raten Kinder- und Jugendärzte ab. Und kleinere Kinder können einfach noch nicht richtig mit Masken umgehen, befürchten Pädiater. Unter zwei Jahren kann ein Kind kaum einen Gesichtsschutz tragen. Auch im Vorschulalter kann es Probleme haben. Ein Großteil der Kinder dieser Altersgruppe greift eher ständig an die Maske oder spielt mit ihr, sodass sich damit die Infektionsgefahr eher noch erhöht. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erst vom Grundschulalter an sinnvoll. Diese Altersgruppe kann bereits vernünftig mit Masken umgehen. 

Der BVKJ schließt sich damit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. Der WHO zufolge sind im Allgemeinen für Kinder nicht medizinische Masken bzw. Stoffmasken (sog. Alltagsmasken) ausreichend. Sie sollten der Gesichtsgröße des Kindes angepasst sein und Nase, Mund und Kinn des Kindes bedecken. Kinder mit chronischen Krankheiten wie Mukoviszidose, Krebs oder die ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten hingegen in Absprache mit ihrem Kinder- und Jugendarzt eine medizinische Maske tragen. Diese vermindert nicht nur die Ausbreitung von virushaltigen Tröpfchen, sondern schützt auch die Träger, die ein höheres Risiko haben, an COVID-19 schwer zu erkranken.

Auch die American Academy of Pediatrics (AAP) betont in einem im August veröffentlichten Elternratgeber, dass normale Stoffmasken weder das Atmen noch die Entwicklung der Lunge beeinträchtigen, auch wenn sie über einen längeren Zeitraum in der Schule getragen werden. Dass Stoffbedeckungen zu einer Kohlendioxidvergiftung führen können, weil die Luft, die wir normalerweise ausatmen, wieder eingeatmet wird, wird ebenfalls als Mythos widerlegt. Kohlendioxidmoleküle sind sehr klein, sogar kleiner als Atemtröpfchen, erklärt die AAP. Sie können nicht von gewebeähnlichen Materialien wie Stoff eingeschlossen werden. Sonst könnten auch Chirurgen nicht den ganzen Tag mit eng anliegenden Masken arbeiten, ohne Schaden zu nehmen.

Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Bayerns e.V.
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Quellen:

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Kontakt/Experte:
Dr. med. Dominik A. Ewald, Kinder- und Jugendarzt
Landesvorsitzender BVKJ Bayern - bayern.bvkj.de -bvkj@jugend-medizin.de

Redaktion PaedNetz Bayern
Tel. 089/642482-11
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PDF zum Download


Bonusheftregelung der Krankenkassen – Kinder- und Jugendärzte fordern in Bayern Änderung während der Corona-Pandemie

20.04.2020

Seit Oktober 2013 gehört das Abstempeln von Bonusheften der gesetzlichen Krankenkassen zu den eher ungeliebten Pflichten von Kassenärzten. Versicherte benötigen die Arztbescheinigung, damit Sie von den Bonusprogrammen für gesundheitsbewusstes Verhalten der Krankenkassen profitieren können.

Immer wieder kommen Patienten ausschließlich zum Zweck der Bonusheftabstempelung in Kinder- und Jugendarztpraxen. In Pandemie-Zeiten mit dringend gebotenen Kontakteinschränkungen fordert der Verband der bayerischen Kinder- und Jugendärzte die Krankenkassen auf, die Regularien zur Gewährung der Bonusprogramme anzupassen.

Befürchtet wird eine erneute Ausbreitung des Coronavirus in Arztpraxen durch unnötige persönliche Kontakte. Das Aufsuchen einer Arztpraxis ohne medizinische Notwendigkeit ist in Pandemiezeiten der Ärzteschaft nicht zumutbar und widerspricht allen sonstigen Anstrengungen zur Eindämmung der Neuinfektionen, sowie der politisch angeordneten Kontakteinschränkungsstrategie in Bayern. So sind Nachweise über durchgeführte Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen derzeit ausschließlich unter Umgehung von Praxisbesuchen denkbar.

Die Gesetzlichen Krankenkassen werden aufgefordert, sich aus Infektionsschutzgründen über alternative Lösungen Gedanken zu machen. In Frage kämen beispielsweise das vorübergehende Aussetzen der Bonusprogramme oder die Bestätigung der Teilnahme an Kinderfrüherkennungsuntersuchungen und Impfungen durch die kasseneigenen Geschäftsstellen. Die Krankenkassen besäßen über die Abrechnungsdatensätze der Kassenärztlichen Vereinigung die notwendigen Informationen ohnehin.

Kontakt/Experte: Dr. Wolfgang Landendörfer, Honorarbeauftragter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Bayern, E-Mail: wolfgang.landendoerfer@noSpam.uminfo.de


Pressemitteilung der Münchner Kinder- und Jugendärzte zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes

15.04.2020

Die Kinder- und Jugendärzte in der Landeshauptstadt und dem Landkreis München bitten die Bevölkerung dringend bei jedem Besuch einer der Münchner Kinderkliniken, Ambulanzen, Bereitschaftspraxen und den Praxen der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Mit Ausbruch der Coronakrise zögerten die medizinischen Fachangestellten, Kinderkrankenschwestern, Pfleger, Assistenzärzte und Fachärzte zu keiner Zeit, ihre jungen Patienten mit viel Engagement weiter zu versorgen.

Es ist ein Zeichen des Respektes und eine in vielen Ländern bewährte, einfache und effektive Schutzmaßnahme, durch Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, die durchaus auch selbstgenäht sein kann, die Ansteckung des Gegenübers zu verhindern.

Wir versorgen in unseren Einrichtungen neben infektiös Erkrankten unter anderem auch Früh- und Neugeborene, Kinder mit Krebs und Störungen des Immunsystems, Kinder mit Anfallsleiden und schweren neurologischen oder psychischen Störungen. Alle diese sind durch die Infektion mit dem neuen Coronavirus gefährdet, schwer zu erkranken, und bedürfen unser aller Schutz.
Unsere Praxen und Kliniken unternehmen seit Wochen enorme Anstrengungen, um die Gesundheit der Patienten und Mitarbeitenden maximal zu schützen. Begleitpersonen oder Besuche in der Erwachsenenmedizin sind weitestgehend untersagt – das gilt nicht für die Kindermedizin. Gerade deshalb ist es wünschenswert, dass Angehörige und junge Patienten auch aktiv einen Beitrag für die Sicherheit und Gesundheit aller leisten und ebenfalls Mund-Nasen-Schutz tragen. Tragen Ärzte und/oder Assistenz- und Pflegepersonal sowie erkrankte Kinder- und Jugendliche mit ihren Begleitpersonen alle einen Mund-Nasen-Schutz, sinkt die Ansteckungsgefahr für alle Beteiligten erheblich.
Die gefürchtete Tröpfcheninfektion durch lautes Sprechen, Lachen oder Husten und Nießen, wird so deutlich verringert.

Sollten Patienten und deren Familien keinen Mund-Nase-Schutz organisieren können, bitten wir vor Aufsuchen unserer Einrichtungen um Kontaktaufnahme, um für diese Familien eine schnelle Lösung zu finden.

Weiter Informationen finden Sie auch beispielsweise unter maskeauf.de #maskeauf

Gez.

Dr. med. Armin Grübl, Ltd. Oberarzt, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, München Klinik Schwabing, Kinderpoliklinik MRI/TUM

Dr. med. Dr. med. univ. Florian Bauer, Ltd. Oberarzt, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, München Klinik Harlaching

Prof. Dr. med. Jochen Peters, Chefarzt, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Dritter Orden München

Pof. Johannes Hübner, Ltd. Oberarzt Haunersche Kinderspital, Ludwigs-Maximilians-Universität München

Dr. med. Gabi Haus, Philipp Schoof, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.

Drs. med. Thomas Fendel und Gunther Döring, Paednetz München


Immer mehr Entwicklungsstörungen im Kindesalter – Beratungsbedarf steigt

Gemeinsame Presseinformation: BKK Landesverband Bayern, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und Paednetz Bayern

München, 17. Juli 2014: Immer mehr Kinder kommen mit angehenden Entwicklungsstörungen in die Arztpraxis: Seit 2010 haben jährlich rund 8.000 Kinder mit Ihren Eltern die Therapiesprechstunde im Rahmen eines erweiterten Vorsorge- und Therapieprogramms der Betriebskrankenkassen in Bayern (BKK) besucht, Tendenz steigend. Schwerpunkte der Beratung waren Sprachentwicklungsstörungen, kognitive und motorische sowie soziale Verhaltensstörungen. Diese Störungsbilder sind im Verlauf weiterhin steigend, wohingegen die Aufmerksamkeitsstörungen eher stagnieren. In die Auswertung gingen Daten von knapp 140.000 Kindern ein, die seit Oktober 2010 das von der BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft (BKK VAG), dem BVKJ und dem Paednetz in Bayern entwickelte Vorsorge- und Therapieprogramm für Kinder und Jugendliche besuchen.

Norbert Haberl, Vorsitzender des Vertragsausschusses der BKK VAG Bayern, stellt fest: „Der Beratungsbedarf steigt von Quartal zu Quartal. Das zeigt uns, dass wir mit dem Angebot der Therapiesprechstunde einen Nerv der Zeit getroffen haben. Die Therapiesprechstunde und das zusätzliche Vorsorgeprogramm bieten den Eltern und Kindern frühzeitig Unterstützung und den Ärzten Zeit für Gespräche.“ Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern, ergänzt: „Die Weichen für die seelische und körperliche Gesundheit werden in den ersten Lebensjahren gestellt. Entwicklungsstörungen kann man gut entgegensteuern und sie sind am besten behandelbar, bevor sie auswachsen. Deshalb sind Präventions- und Vorsorgeangebote von der Geburt bis ins frühe Erwachsenenalter enorm wichtig.“

„Bei der Diagnostik und Therapie von Verhaltensstörungen der Heranwachsenden übernehmen die Kinder- und Jugendärzte eine wichtige Lotsenfunktion. Die Kinder- und Jugendarztpraxen besitzen eine hohe Akzeptanz bei den Eltern, sie sind primär gut erreichbar und kennen den sozialen Kontext der Familie. Vor Ort wird mit den Eltern und beteiligten Betreuern des Kindes ein Therapieziel vereinbart. In das Therapiebündnis werden auch Spezialisten, wie Kinder- und Jugendpsychiater oder sozialpädiatrische Zentren, einbezogen“, erklärt
Dr. Martin Lang, Leiter der Arbeitsgruppe Sozialpädiatrie des BVKJ in Bayern, einem Netzwerk innerhalb des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte im Freistaat.

In der Therapiesprechstunde erhalten Eltern gezielte und schnelle Hilfe des behandelnden Kinder- und Jugendarztes vor Ort. Insbesondere bei Fragen zur sozialen Kompetenz, Feinmotorik, Sprachentwicklung und Motorik, aber auch bei Konzentrationsstörungen gibt es Hilfsangebote. Wichtig ist dabei, dass der Kinder- und Jugendarzt für die Eltern Partner und Lotse im Dschungel der vielfältigen Gesundheitsangebote wird.

Das Kinderprogramm „BKK Starke Kids“

Um Fehlentwicklungen bei Kindern frühzeitig erkennen und entsprechend gegensteuern zu können, haben niedergelassene Kinder- und Jugendärzte in Bayern mit der BKK VAG bereits 2007 einen Vertrag abgeschlossen. Über den gesetzlichen Rahmen hinaus gehen die Untersuchungen und Gespräche gezielt auf Entwicklungsdefizite ein. Mehr als 800 Kinder- und Jugendärzte unterstützen das Vorsorgeprogramm. Auch rund 360 Augenärzte und 420 Sprachtherapeuten nehmen an dem interdisziplinären „BKK-Starke-Kids“-Vertrag teil.

Teilnehmende Ärzte sowie weitere Informationen rund um das Programm erhalten Interessenten unter:
www.bkk-starke-kids.de
www.kinderaerzte-im-netz.de
www.paednetz.de

Die BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Bayern wurde Ende 2005 von Betriebskrankenkassen und dem BKK Landesverband Bayern gegründet, um die neu geschaffenen Vertragsfreiheiten der Krankenkassen bei der Gestaltung der Versorgung durch Direktverträge gemeinsam umzusetzen. Die Vertragsarbeitsgemeinschaft in Bayern bündelt regionale Kompetenz im Versorgungsmanagement der Betriebskrankenkassen und stärkt damit die Interessen der BKK und ihrer Versicherten in Bayern.
Zur BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Bayern zählen derzeit 81 Betriebskrankenkassen mit rund 1,52 Millionen Versicherten und damit 64 Prozent aller BKK Versicherten in Bayern.

Ansprechpartner für die Medien:
Manuela Osterloh
Pressesprecherin, BKK Landesverband Bayern
Tel.: 089-74579-421
E-Mail: osterloh@bkk-lv-bayern.de
www.bkk-bayern.de    

Sean Monks
Paednetz Bayern
Tel.: 089-642 482-16
E-Mail: s.monks@monks.de
www.paednetz.de

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17.11.2013

Neuigkeiten auf dem Impfstoffsektor
- Themen, die im Jahr 2013 erwähnenswert sind - 

MasernepidemieQuelle: Sanofi Pasteur MSD
Nachdem es im Jahr 2012 nur 167 Masernfälle in ganz Deutschland gegeben hatte, sind die Erkrankungszahlen im Jahr 2013 dramatisch gestiegen. So wurden bis Ende August bereits 1542 Masernfälle bundesweit gemeldet, mehr als die Hälfte davon Erwachsene. Zu den Bundesländern, die die meisten Erkrankten zählen, gehört Bayern (bis Anfang September 711 Fälle) und Berlin.
Die Impfraten bei Kindern und Jugendlichen gegen Masern sind zwar seit Jahren ansteigend. Nach den neuesten Daten der Schuleingangsuntersuchungen sind knapp 90% der Kinder zweimal gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft, jedoch wird die zweite Impfung oft zu spät und nicht wie empfohlen bis spätestens zum Ende des zweiten Lebensjahres durchgeführt. Für eine ausreichende Herdenimmunität muss die Impfrate für beide Impfdosen bei jeweils 95% liegen.  
Ein Hauptproblem sind momentan die nicht geimpften Erwachsenen, die die Hauptüberträger an ungeschützte Säuglinge sind und bei denen die Erkrankung zum Teil sehr schwer verläuft. Ein weiteres Problem ist der nicht durchgängig gewährleistete Schutz von Mitarbeitern im Gesundheitswesen und in Gemein-schaftseinrichtungen. Es sollte von betriebsärztlicher Seite darauf geachtet werden, dass alle in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter einen ausreichenden Schutz vor Masern haben.


Neu empfohlene Impfungen (STIKO)
Die Rotavirus-Impfung ist seit August 2013 in den STIKO-Kalender als Standardimpfung aufgenommen worden; somit ist der Weg zu einer vereinfachten Impfung aller Säuglinge bereitet. Bereits in den letzten Jahren wurde die Rotavirus-Impfung jedoch von Pädiatern konsequent empfohlen und je nach Bundesland unterschiedlich erfolgreich umgesetzt. In Bayern liegt die Impfrate bei ca. 24 %. Je nach verwendetem Impfstoff werden ab dem Alter von 6 Wochen 2 (Rotarix®) bzw. 3 Dosen (Rotateq®) in einem Mindestabstand von 4 Wochen verabreicht. Die STIKO empfiehlt dringend, die Impfserie frühzeitig – spätestens bis zum  Alter von 12 Wochen – zu beginnen und vorzugsweis bis zum Alter von 16 Wochen (Rotarix®) bzw von 20-22 Wochen (Rotateq®) abzuschließen. Die Impfserie muss für Rotarix® auf jeden Fall bis zum Alter von 24 Wochen und Rotateq®bis zum Alter von 32 Wochen abgeschlossen sein.
Der relative neue nasal zu verabreichende Lebendimpfstoff gegen Influenza namens Fluenz ist von der STIKO als der zu bevorzugende Impfstoff für die Altersgruppe der 2 bis 6-jährigen Kinder empfohlen worden. Allerdings ist dieser Impfstoff nicht in den Ausschreibungsverfahren der Krankenkassen berücksichtigt worden und kann nach Anweisung der KV, da das Los andere Impfstoffe bevorzugt hat, nur bei Privatpatienten und bei Patienten im Barmer GEK-Vertrag verabreicht werden. Alle anderen müssen diesen Impfstoff, der nachgewiesen wesentlich wirksamer und effizienter ist als die im Handel befindlichen dreivalenten Totimpfstoffe, privat bezahlen. Die Influenza-Impfung ist bei Kindern eine Indikationsimpfung, in Bayern aber eine Satzungsimpfung, somit kann jeder geimpft werden.
 
Neue Impfstoffe
Vor wenigen Wochen ist ein neuer hexavalenter Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, HiB, Hepatitis B und Keuchhusten auf den Markt gekommen. Hexyon® der Firma Sanofi Pasteur MSD hat eine hohe Immunogenität und ist sehr anwenderfreundlich, da er in einer Fertigspritze angeboten wird. Somit stehen wieder zwei hexavalente Impfstoffe zur Verfügung.
In den nächsten Wochen wird ein neuer Impfstoff gegen Meningokokken der Seroguppe B auf den Markt kommen (Bexsero® von Novartis Vaccine), der durch sein innovatives Konzept eine Stammabdeckung für Europa von 70 bis 85% erreicht. Auf Grund der epidemiologischen Daten, nämlich der Gefährdung vor allem der Säuglinge und auch der Jugendlichen sollte dieser Impfstoff bereits bei den 2-monatigen Säuglingen im ersten Impfzyklus gegeben werden. Da wir zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Impfungen injizieren, muss darüber nachgedacht werden, eine dritte Injektion zeitgleich zu geben. Die Nebenwirkungen sind nach den durchgemachten Studien vor allem vermehrt Allgemein- und Fieberreaktionen. Für diesen Impfstoff wäre Aufnahme der Impfung als freiwillige Leistung der Kassen wünschenswert.


HPV-Impfung
Die Impfraten der HPV-Impfung, die seit 2007 eine empfohlene Standard-Impfung ist, steigen langsam an, so dass wir deutschlandweit von ca. 40% ausgehen können. Dies ist jedoch bei weitem nicht ausreichend, um gute Ergebnisse betreffend der Reduzierung der CIN-2-Vorstufen wie z.B. in Australien zu erreichen.
In mehreren Bundesländern gibt es Recall- und Förderprojekte der J1. Diese Untersuchung ist ein guter Anlass den Impfschutz generell zu überprüfen, über die HPV-Impfung zu informieren und die Jugendlichen zu impfen. Dies sollte ein vorrangiges Ziel von Kinder- und Jugendärzten sein.

Diese Kampagne des PaedNetz Bayern e.V. wird unterstützt von Sanofi Pasteur MSD
Foto: Sanofi Pasteur MSD - mit freundlicher Genehmigung



17.04.2013

Jedes fünfte Kind bereits im Kindergarten auffällig – neue Auswertung von Versichertendaten bestätigt Trend

Nach einer aktuellen Auswertung der Betriebskrankenkassen in Bayern (BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Bayern – BKK VAG Bayern) entwickeln sich die meisten 4- und 5-jährigen Kinder altersgemäß und unauffällig. Aber, fast 20 % in dieser Altersgruppe zeigen Verhaltensauffälligkeiten. In die Auswertung gingen 7.500 Fragebögen ein, die von Erzieherinnen in bayerischen Kindergärten und Kindertagesstätten von Oktober 2009 bis September 2012 ausgefüllt und im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen von Pädiatern beurteilt wurden. Insbesondere werden soziale Kompetenz, Feinmotorik, Bewegungsablauf und Körperkoordination sowie die Konzentrationsfähigkeit der Kinder bewertet.

„Diese Ergebnisse bestätigen unsere Beobachtungen in der Praxis. Wir sehen immer mehr Kinder mit Entwicklungsstörungen, Konzentrationsschwächen und seelischen Problemen. Vor allem Jungen scheinen häufiger betroffen zu sein als Mädchen – wir vermuten, dass viele Jungs unter dem zunehmenden Bewegungsmangel mehr leiden als die Mädchen. Diese „neuen“ Krankheiten stellen auch enorme Herausforderungen an uns Kinder- und Jugendärzte. Nicht selten werden wir zum Familienpsychologen – und genau deshalb setzen wir auch neue inhaltliche Schwerpunkte in der Aus- und Fortbildung der Pädiater in Bayern“, erläutert Dr. Otto Laub aus Rosenheim, Vorsitzender von Paednetz Bayern, einem Netzwerk von mehr als 700 niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten im Freistaat.

„Unsere Zahlen zeigen: Prävention im Kindesalter ist enorm wichtig. Es ist gut, dass die Bundesregierung den Bedarf erkannt hat und die Lücke im gesetzlichen Vorsorgekatalog für Kinder schließen will. Das Präventionsgesetz geht noch schwanger, aber unser erweitertes Vorsorgeprogramm für Kinder ist schon 2007 zur Welt gekommen“, erklären Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern und Gerhard Fuchs,  derzeit Vorsitzender des Vertragsausschusses der BKK VAG Bayern. Die Betriebskrankenkassen in Bayern unterstützen darüber hinaus mit dem bayernweiten Programm „Mit mir nicht!“ die psychische Stärkung von Kindern bereits im Kindergarten. Das Projekt ist über zwei Jahre angelegt  und wird gemeinsam mit dem bayerischen Gesundheitsministerium finanziert.

Entwicklungsstörungen setzen sich auch im Grundschulalter fort. Im Rahmen des so genannten Grundschulchecks wurde bei über 15 Prozent der Schüler im Alter von 7 bis 10 Jahren die Diagnose ADHS gestellt. „Diese Zahl überrascht uns nicht – die Quote von etwa 15 % bestätigt sich auch bei anderen großen Studien, die bundesweit durchgeführt wurden. Und auch hier sind Jungs häufiger betroffen als Mädchen. Die insgesamt schlechteren Schulleistungen von Jungs sollten uns zu denken geben. Offensichtlich sind die Rahmenbedingungen für den männlichen Nachwuchs nicht günstig. Dem Bewegungsdrang der Jungen wird insbesondere in der Schule nicht entsprochen. Die zunehmende Tendenz zur Ganztagsschule und der damit verbundene Zeitmangel, z.B. in Sportvereinen aktiv zu sein, verstärken diese Problematik zusätzlich“, warnt Laub. „Nach diesen Erfahrungen wäre es auch politisch angebracht, den Bildungs- und Erziehungsplan zu überdenken. Bewegung sollte einen höheren Stellenwert im Lehrplan einnehmen“, regt König an.

100.000 Kinder nutzen das Vorsorgeprogramm „BKK-Starke-Kids“

Um Fehlentwicklungen bei Kindern frühzeitig zu erkennen und entsprechend gegensteuern zu können, haben niedergelassene Kinder- und Jugendärzte in Bayern mit der BKK VAG bereits 2007 einen Vertrag abgeschlossen, der über den gesetzlichen Rahmen hinaus gezielt auf diese Entwicklungsdefizite eingeht. Auch Augenärzte und Sprachtherapeuten nehmen an dem interdisziplinären „BKK-Starke-Kids“-Vertrag teil.

„Insgesamt versorgen inzwischen mehr als 1.150 eingeschriebene Ärzte und über 400 Sprachtherapeuten seit Vertragsbeginn fast 100.000 Kinder in Bayern, die bei einer der teilnehmenden Betriebskrankenkassen versichert sind. BKK Starke Kids bietet Eltern und Kindern die Chance, Entwicklungsauffälligkeiten bereits ab dem frühen Kleinkindalter zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Der große Zuspruch zeigt, dass hier ein zentrales Gesundheitsproblem von Familien erfasst wird, und daher wollen wir dieses Angebot auch noch weiter ausbauen“, erläutert Fuchs von der BKK VAG Bayern. „Dieser Vertrag unterstützt den wichtigen Austausch mit Erzieherinnen und hilft uns so, ein besseres Gesamtbild der Kinder zu bekommen. Wir Pädiater haben eine Art Lotsenfunktion und können in Zusammenarbeit mit anderen Ärzten und Therapeuten eine geeignete Behandlung für betroffene Kinder entwickeln. Dieses Netzwerk ist sicher eine große Stärke dieses Angebotes“, ergänzt Laub.

Die teilnehmenden Ärzte sowie weitere Informationen rund um das Vorsorgeprogramm erhalten Interessenten auch unter:
www.bkk-starke-kids.de
www.kinderaerzte-im-netz.de

Die BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Bayern wurde Ende 2005 von Betriebskrankenkassen und dem BKK Landesverband Bayern gegründet, um die neu geschaffenen Vertragsfreiheiten der Krankenkassen bei der Gestaltung der Versorgung durch Direktverträge gemeinsam umzusetzen. Die Vertragsarbeitsgemeinschaft in Bayern bündelt regionale Kompetenz im Versorgungsmanagement der Betriebskrankenkassen und stärkt damit die Interessen der BKK und ihrer Versicherten in Bayern. Zur BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Bayern zählen derzeit 82 Betriebskrankenkassen mit rund 1,5 Millionen Versicherten und damit 63 Prozent aller BKK Versicherten in Bayern.

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19.03.2013

Diäten - bei Neurodermitis häufig der falsche Weg

Nach Angaben der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) kann nur in jedem zweiten Fall von Neurodermitis, in dem ein plausibler Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie besteht,  auch ein Nahrungsmittel als Auslöser allergischer Reaktionen identifiziert werden. Diäten sind sollten daher nach Ansicht der Fachleute nicht eigenmächtig angesetzt werden. Die Lebensqualität der Betroffenen sei durch ihre Erkrankung ohnehin schon stark beeinträchtig. Überflüssige Einschränkungen im Speiseplan könne man dem Kind daher häufig ersparen und führen zu einer weiteren Verschlechterung der Lebensqualität der Betroffenen.

Allergien können meist durch Blut- und Hauttests zuverlässig erkannt werden. Allerdings sollten die Ergebnisse von entsprechend erfahrenen Kinder- und Jugendärzten beurteilt werden, da bei Kindern mit Neurodermitis oder anderen Hauterkrankungen auch falsch positive Testergebnisse auftreten können. In unklaren Fällen wird ein sogenannter oraler Provokationstest durchgeführt. Die Kinder nehmen dabei unter Beobachtung über mehrere Stunden hinweg immer größere Mengen des vermuteten Auslösers zu sich. Tritt die Allergie dann auf, gilt sie als nachgewiesen.

Wird eine Allergie festgestellt, entscheidet der behandelnde Kinder- und Jugendarzt, ob eine Diät tatsächlich notwendig ist. Denn eine Diät kann auch einmal eine Mangelernährung nach sich ziehen, die unbedingt vermieden werden soll.

Quelle: Pressemitteilung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA)


27.10.2011

Augsburger Pädiater werben für Vorsorgen bei Jugendlichen

Immer mehr Jugendliche haben Übergewicht. Auch die Zahl der Heranwachsenden, die an seelischen Erkrankungen leiden, nimmt dramatisch zu. So ist laut dem Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) jeder 12. Jugendliche ab 14 Jahren adipös.

Die Zahl hat sich in den letzten Jahrzehnten verdreifacht. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) geht davon aus, dass 20% der unter 18-Jährigen, d.h. knapp vier Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland, psychische Auffälligkeiten zeigen. Schätzungen gehen von einer Zunahme dieser Probleme bis zum Jahre 2020 um mehr als 50% aus. Um diese und andere Fehlentwicklungen im Jugendalter frühzeitig erkennen und behandeln zu können, gibt es die Jugendvorsorgeuntersuchung J1, die im Alter von 12 bis 14 Jahren beim Jugendarzt durchgeführt wird. Das Problem: Nur etwa jeder zehnte Jugendliche geht zum Arzt.

Daher startet jetzt das Gesundheitsamt der Stadt Augsburg gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) eine gemeinsame Aufklärungs- und Werbeaktion, um Jugendliche für den Gang in die Praxis zu motivieren. Unter dem Namen "J1 – Good for your Life!" werden alle 7ten Klassen der Mittel- und Realschulen sowie der Gymnasien in Augsburg über die J1 informiert. "Gerade in diesem Alter kommt es häufig zu Problemen in der Schule, zu Verhaltensauffälligkeiten und anderen Schwierigkeiten, die im Übergang zum Erwachsenwerden auftreten. Wir Jugendärzte können dabei Hilfestellung leisten. Die J1 ist bietet den Jugendlichen die Möglichkeit Themen anzusprechen, die sie vielleicht gerade nicht mit Eltern oder Freunden besprechen wollen. Außerdem haben wir im Rahmen einer gründlichen körperlichen Untersuchung hier die Gelegenheit, die altersgerechte Entwicklung zu überprüfen", erläutert Dr. Martin Lang, Vorsitzender des BVKJ in Bayern.

Als Motivation erhalten die Jugendlichen bei erfolgter Teilnahme an der J1 einen Theatergutschein beim Jugendarzt. Diese Kombination aus Kultur- und Gesundheitsangebot wird auch von vielen Lehrern in Augsburg begrüßt und entsprechend in den Schulen unterstützt. "Theater auf Rezept ist ein Pilotversuch in Augsburg, der auch von der Hochschule München wissenschaftlich begleitet und bis Juli 2012 ausgewertet wird. Wenn das Konzept erfolgreich ist, werden wir das in ganz Bayern anbieten", so Lang, der selbst als niedergelassenen Kinder- und Jugendarzt in Augsburg tätig ist.


16.05.2011

In Sorge um unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen: AKW dauerhaft abschalten

„Die Kernkraftwerkkatastrophe in Fukushima infolge des Erdbebens und des Tsunamis zeigt, dass die so genannten „Restrisiken“ auch bei den als absolut sicher eingestuften Kernkraftwerken reale Gefahren bedeuten.

Wer jetzt noch Kernkraftwerke befürwortet und weiter betreibt, leugnet diese Gefahr und riskiert zu Lasten der Bevölkerung, insbesondere aber unserer Kinder und der nachfolgenden Generationen, auf Jahrtausende verstrahltes Land und alle mit der Strahlenexposition von Menschen verbundenen Schäden wie Krebs und Erbgutschädigungen“, so Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands heute in Köln. „Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben eindrucksvoll gezeigt, dass die deutsche Bevölkerung eine Umkehr der Atompolitik will.

Wir als Kinder- und Jugendärzte fühlen uns dem Wohl von Kindern und Jugendlichen verpflichtet und fordern alle politisch Verantwortlichen nachdrücklich auf, ein umfassendes Programm zum Ausbau erneuerbarer Energien zu erstellen und diese wichtige Technologie finanziell zu fördern, damit unser Energiebedarf möglichst schnell ohne die extremen Risiken der Atomkraft gedeckt werden kann.“ Hartmann verweist darauf, dass die häufig verharmlosend als Restrisiken der Kernkraftwerke bezeichneten Gefahren wie Zerstörung durch Flugzeugabstürze oder terroristische Angriffe das dicht besiedelte Deutschland zu einer auf Jahrtausende unbewohnbaren Gegend machen können.

Das Beispiel Fukushima zeige, dass die Kernenergieerzeugung eine auf Dauer unkalkulierbare Risikotechnologie ist. Hinzu käme, dass die Probleme der Endlagerung völlig ungelöst seien. „Es kann doch nicht sein, dass für leere Knopfbatterien strenge Entsorgungsregeln gelten, damit sie nicht die Umwelt vergiften, dass wir aber für abgebrannte Brennelemente, die unsere Biosphäre auf Jahrtausende schädigen können, kein wirklich sicheres
Entsorgungskonzept haben“, sagte Hartmann.

„Wir Kinder- und Jugendärzte appellieren daher an die Politiker aller Parteien, aber auch an die Führungskräfte der Energiekonzerne: setzen Sie auf Prävention, sorgen Sie für den Ausstieg aus der Kernenergie, damit unsere Kinder eine Zukunft haben. Damit Sie nicht wie in Japan eines Tages mit einem Comic die Atomkatastrophe verharmlosen müssen, während gleichzeitig Kinder und Eltern verstrahlt werden.“

Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder und Jugendärzte vom 29.3.2011

Deutschland braucht jetzt die Energiewende! Unterschreiben auch Sie!


01.10.2010

Kinder- und Jugendärzte in Bayern bieten neue Sprechstunde für Verhaltens- und Entwicklungsstörungen an


Ab dem 1. Oktober 2010 können bayerische Kinder- und Jugendärzte ihren Patienten offiziell  sozialmedizinische Leistungen anbieten. In Zusammenarbeit mit dem bayerischen Landesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) wurde die „Starke Kids – Sprechstunde“ ins Leben gerufen, die eine gezielte und individuelle Früherkennung, Beratung und Behandlung von Verhaltens- und Entwicklungsstörungen in der pädiatrischen Praxis ermöglicht. „Wir Kinder- und Jugendärzte sind mehr als nur Hausärzte bei akuten körperlichen Erkrankungen. Denn ein Kind muss immer in seiner Ganzheit und hinsichtlich seines Entwicklungspotenziales betrachtet werden. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen und auch bei weiteren Besuchen ist es bedeutsam, frühzeitig Auffälligkeiten in der körperlichen und in der psychischen Entwicklung zu erkennen. Es wird daher höchste Zeit, dass diese sozialmedizinische Leistung auch gewürdigt wird. Aus meiner Sicht ist die Ausweitung des BKK-Programmes „Starke Kids“ ein Quantensprung für die sozialmedizinische Grundversorgung in der Praxis, die vielen Kindern und Eltern zu Gute kommt“, erklärt Dr. Martin Lang, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern.
 
Erstmals fördert eine Krankenkasse die Sprechstunde der Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, um Verhaltensstörungen, emotionale Auffälligkeiten wie Angst und depressive Verstimmungen sowie psychisch bedingte  Kopf- und Bauchschmerzen intensiv und effizient in der Praxis behandeln. Auch bei Sprachentwicklungsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Schlafstörungen, Einnässen, Ernährungsstörungen sowie bei Schreikindern, Erziehungsproblemen, Trotzphasen und Pubertätskrisen bietet die „BKK Starke Kids-Sprechstunde“ Raum für ausführliche und intensive Gespräche und Behandlungsvorschläge – über den normalen Praxisalltag hinaus. Dies entspricht schon lange den Wunsch und der Versorgungsnotwendigkeit junger Familien. Eine Umfrage in Kinder- und Jugendarzt-Praxen ergab, dass über 90% der teilnehmenden Eltern eine kinder- und jugendärztliche Unterstützung bei sozialmedizinischen Themen wie Erziehungs-, Verhaltens-, Entwicklungs- oder Sprachproblemen als sehr sinnvoll erachten, genauso wie bei Schwierigkeiten mit unkonzentrierten, unruhigen Kindern und bei Pubertätsproblemen. „Viele Eltern spüren zwar, dass ihr Kind unzufrieden ist oder gar leidet, aber sie können dieses Problem nicht fassen. Und genau hier setzt das Programm „Starke Kids“ an. Wir beraten die Eltern, nehmen den Leidensdruck und leiten wichtige Behandlungsschritte ein“, erläutert Dr. Lang.

Der Kinder- und Jugendarzt übernimmt dabei eine wichtige Lotsenfunktion. „Wir Pädiater sehen die Kinder und Jugendlichen in der Regel regelmäßig, konferieren zudem mit den zuständigen Kinder- und Jugendhilfestellen und nehmen somit naturgemäß bei der sozialmedizinischen Versorgung einen bedeutenden Part ein. Direkt daran ist eine enge Vernetzung mit Kinderkliniken, sozialpädiatrischen Zentren und Kinder- und Jugendpsychiatern und -psychotherapeuten geknüpft. In einem ambulanten Netzwerk schaffen wir es gemeinsam, betroffene Kinder effektiv, ambulant und wohnortnah zu behandeln. Dies hilft auch Wartezeiten für stationäre Therapien zu verhindern“, betont der niedergelassene Kinder- und Jugendarzt aus Augsburg.

Die „BKK Starke Kids-Sprechstunde“ ist ein bayernweites Pilotprojekt. „Ich wünsche mir, dass weitere Krankenkassen, natürlich auch in anderen Bundesländern nachziehen. Dieses innovative Konzept verdient bundesweite Unterstützung. Denn es ist doch in unser aller Interesse, dass Deutschland seelisch starke Kinder hat“, fordert Dr. Lang


01.07.2010

Nichtraucherschutz verbessert Gesundheit unserer Jugend


Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Bayern unterstützt den Volksentscheid für ein konsequentes Nichtraucherschutzgesetz in Bayern, da dadurch insbesondere Kinder und Jugendliche vor einem vermeidbaren Schadstoff geschützt werden könnten. „Tabakrauch ist der bedeutendste und gefährlichste Innenraumschadstoff. Passivrauchen ist keine Belästigung, sondern eine Gesundheitsgefährdung ggf. mit Todesfolge. Die durch ein nichtrauchendes Kind eingeatmete Schadstoffmenge einer in der Nähe qualmenden Zigarette ist wesentlich höher als der direkt inhalierte Zigarettenrauch durch den Raucher selbst. So sind beispielsweise die im Nebenstromrauch enthaltenen Nitrosamine vierhundertfach höher konzentriert als im Hauptstromrauch“, warnt Dr. Martin Lang, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Bayern. Da Kinder schneller als Erwachsene atmen, nimmt ihre Lunge verhältnismäßig mehr Luftschadstoffe auf. Die reifende Bronchialschleimhaut reagiert zudem empfindlicher auf Tabakrauch. Die Folgen sind u.a. chronische Verengung der Atemwege, Verstärkung des Asthmas, Infektanfälligkeit, häufige Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Anfälligkeit für Husten.

Selbst Babys würden vom Nichtraucherschutzgesetz profitieren
Da Passivrauch zu den Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod zählt, könnte das Nichtraucherschutzgesetz einen Beitrag zu dessen Prävention leisten. „Babys stillender Raucherinnen leiden vermehrt unter Schreiunruhe, Säuglingskoliken, Bauchkrämpfen und verweigern oft das Trinken“, weiß Dr. Lang aus seiner Praxiserfahrung. „Je weniger Mütter, aber auch Väter Gelegenheit zum Rauchen haben, umso besser – für ihre eigene Gesundheit und die Gesundheit ihres Kindes.“ Schon in der Schwangerschaft schadet Rauchen dem ungeborenen Kind; denn es erhöht das Risiko für Frühgeburten, Fehlgeburten sowie für Fehlbildungen, wie z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder Herzfehler. Auch Entwicklungsverzögerungen mit Untergewicht und Kleinwuchs als Folge des Nikotinkonsums der Mutter sind bekannt.

Erwachsene sollten ihre Verantwortung als Vorbilder ernst nehmen
Erwachsene sollten ihre Rolle als Vorbilder ernst nehmen. Langjährige Raucher stammen meist selbst aus Raucherfamilien und haben in jungen Jahren damit angefangen. Jugendliche probieren die erste Zigarette im Nachahmungstrieb. Zwei Drittel der Raucher kamen vor dem 16. Lebensjahr „auf den Geschmack“. Das durchschnittliche Alter, in dem Jugendliche zum ersten Mal „paffen“, beträgt 14 Jahre. Mit 18 Jahren bedauern zwei Drittel der Raucher, mit dem Rauchen angefangen zu haben. „Die erste Zigarette macht noch keinen zum Raucher - aber der Weg zum Gewohnheitsraucher ist kurz. Daher ist es so wichtig, das Rauchen in Zelten, Diskotheken sowie Gaststätten konsequent zu verbieten, um Jugendlichen weniger Gelegenheiten, zur Zigarette zu greifen, zu bieten und sie vor einem Einstieg in eine Raucherkarriere zu bewahren“, erklärt Dr. Lang. Nikotin gehört zu den Substanzen, die am schnellsten süchtig machen.

Nähere Informationen zum Volksentscheid am 4. Juli 210:
www.nichtraucherschutz-bayern.de

Weitere Informationen rund um das Thema "Rauchen" auf der Webseite der BZgA www.bzga.de. Jugendliche und junge Erwachsene, die mit dem Rauchen aufhören wollen, können kostenfrei bei dem vom BVKJ unterstützten Programm „Just be smokefree“ mitmachen (www.justbesmokefree.de).


17.12.2009

Baby-Kompass Bayern


Der Ratgeber beantwortet Fragen in der Schwangerschaft sowie zu den ersten Wochen nach der Geburt und gibt Empfehlungen zur Gesundheitsvorsorge rund um die Themen

  • Stillen
  • Ernährung der stillenden Mütter
  • Ernährung des Säuglings
  • medizinische Prophylaxe und
  • Impfungen.

Werdende und frischgebackene Eltern erhalten durch den Baby Kompass Bayern wichtige Informationen, welche Hilfe und Unterstützung sie in Anspruch nehmen können. Hebammen geben Tipps zum Stillen und zu Stillpositionen. Kinder- und Jugendärzte klären Eltern darüber auf, welche Vorsorgetermine für das Kind vorgesehen sind, welche medizinischen Prophylaxemaßnahmen, einschließlich Impfungen, sinnvoll sind und in welchen Situationen sofort der Kinderarzt aufgesucht werden muss. Mithilfe eines ausführlichen Inhaltsverzeichnisses können sich Eltern auch zu individuellen Problemen oder zu speziellen Fragen nähere Informationen einholen, wie z.B. „Hilfe, mein Baby hört nicht auf zu schreien“ oder „Impfungen und Homöopathie – verträgt sich das?“.

Nach den gesetzlichen Mutterschaftsrichtlinien (Gemeinsamer Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen, Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung) sollen Schwangere und Wöchnerinnen über ernährungsmedizinische Empfehlungen zur Gesundheitsförderung beraten werden. Der Baby Kompass Bayern trägt einen Teil dazu bei.

Die kostenlose Broschüre BABY-KOMPASS BAYERN erhalten Sie im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U2 in der Geburtsklinik oder von der betreuenden Hebamme.

Projektpartner:

Das  Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) - Initiative "Gesund-Leben-Bayern" (www.stmug.bayern.de/gesundheit ) gefördert.
Link zum Projekt:  www.stmug.bayern.de/gesundheit/aufklaerung_vorbeugung/giba/projekte/babykompass.htm

Downloads:

Ansprechpartner:
Dr. med. Wolfgang Landendörfer, Ostendstr. 229-231, 90482 Nürnberg, E-Mail: praxis@noSpam.dr-landendoerfer.de


12.11.2009

100.000 Teilnehmer im bayerischen Kinderarztvertrag

Ein dreijähriger Junge ist der 100.000ste Teilnehmer im Kinder- und Jugendarztvertrag des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte und der AOK Bayern. Den Vertrag gibt es erst seit Ende Juni. Es ist der erste Vertrag dieser Art in Deutschland, der die besondere Rolle des Kinderarztes als Lotse durch das gesamte Leistungsgeschehen stärken soll. Teilnehmende Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr profitieren von zusätzlichen Leistungen.

"Mit dem Vertrag hat die AOK Bayern einen Meilenstein in der qualitativen Versorgung der Kinder und Jugendlichen im Freistaat gesetzt ", so Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern. Die pädiatriezentrierte Versorgung im Sinne des Vertrages lege bewusst einen Schwerpunkt auf die Vorsorge und Früherkennung. Die Vorsorgeleistungen werden nach Angaben der größten Krankenkasse im Freistaat um ein Hör- und Sehscreening und die Jugenduntersuchung (J2) erweitert. Zudem schließen die neuen Untersuchungen U10 (Entwicklungsanalyse) und U11 (Gesundheitsstatus) die Lücke der Vorsorgeuntersuchungen für Kinder zwischen sieben und zehn Jahren. „Gerade in dieser Phase werden wichtige Weichenstellungen für die soziale und gesundheitliche Entwicklung gestellt“, so Platzer.

Durch den Vertrag besonders gefördert werden Hausbesuche der Kinderärzte. Die teilnehmenden Ärzte halten ein Wartezeitmanagement vor, das die Wartezeiten minimiert. Auf Wunsch übernehmen sie die Terminvereinbarung bei mitbehandelnden Ärzten. Angeboten werden neben der werktäglichen Sprechstunde auch Termine nach Vereinbarung, die insbesondere den Bedarf von berufstätigen Eltern und Notfälle berücksichtigen. Zudem verpflichten sich die Ärzte zu einer apparativen Mindestausstattung der Praxen. Für Ärzte und Eltern ist die Teilnahme an dem Vertrag freiwillig.


11.10.2008

Erfolgreiche Asthma-Versorgung in Bayern

Integrierte Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Asthma bronchiale in Bayern zeigt Erfolg.

Im Jahre 2005 wurde ein neuartiges integriertes Versorgungsprogramm für asthmakranke Kinder und Jugendliche vom 2. bis 18. Lebensjahr ins Leben gerufen. Spezialisierte Kinder- und Jugendärzte des PaedNetz Bayern® arbeiten dabei in enge Abstimmung mit den Fachkliniken Santa Maria Oberjoch und dem CJD Asthmazentrum Berchtesgaden.


Kerninhalte des Behandlungsprogramms sind u.a. eine ausführliche und kindgerechte Beratung und Begleitung des kleinen Patienten und seiner Familie, Asthmaschulungen durch regionale multiprofessionelle Teams, intensive Betreuung in so genannten Asthma-Camps, sowie integrierte Rehabilitations-Aufenthalte im spezialisierten Kinderfachkliniken. Um die Qualität und Effektivität der Therapiemaßnahmen zu prüfen, werden zu Beginn einer Behandlung und weiterhin, in regelmäßigen sechsmonatigen Abständen die Entwicklung der Krankheit mittels Kinder- und jugendärztlicher Untersuchungen, Funktionstests der Lunge und standardisierten Fragebögen dokumentiert.

Steigende Teilnahmerzahl

Bis zum Jahresende 2006 hatten sich 369 Kinder und Jugendliche in das Versorgungsprogramm eingeschrieben. Im Jahre 2007 hat sich die Zahl mit 906 Patienten fast verdreifacht. Halbjährlich überprüfen die Kinder- und Jugendärzte des PaedNetz Bayern® die die Therapie, vorhandene Atembeschwerden, anfallende Fehltage in Schulen und Kindergärten, erforderliche Krankenhausaufenthalte oder akute Notfallbehandlungen. Asthmasymptome und der Grad der Therapie, wie weiter geplante Maßnahmen werden international abgestimmten, standartisierten Behandlungsplänen niedergelegt.

Überzeugende Verbesserungen

In den jüngsten Auswertungen zeigte sich ein Rückgang der Kindergarten- und Schulfehltage um 45%, die Behandlungstage im Krankenhaus reduzierten sich um 4%. Notfallbehandlungen und der Einsatz von Notfallmedikamenten konnten auf über 50% abgesenkt werden.

Vergleicht man die Teilnehmer des Behandlungsprogrammes die seit einem Jahr oder j?nger von der Versorgung profitieren, mit denen, die sich am Anfang der Therapie befinden, so ergeben sich ebenfalls signifikante Unterschiede: Rückgang der Notfallbehandlungen von 46%, der Krankenhausaufenthaltstage um 70%, die Atemnotssymtomatik um 52%. Weiterhin zeigt sich über einen Behandlungszeitraum von 18 Monaten, dass die Zahl der leitlinienkonformen Behandlungen sich annähernd verdoppelt.

Zusammenfassung

Durch die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Asthma bronchiale im Rahmen eines IV-Vertrages der DAK und TK in Bayern mit spezialisierten Kinderärzten und Kliniken kommt es zu einer signifikanten Reduktion von Schulfehltagen, Notfallbehandlungen, Krankenhausaufenthalten und Anwendung der Notfallmedikation.

© ML 08


29.09.2008

Deutsche BBK und KKH übernehmen als erste die neuen Vorsorgen

Die KKH (Kaufmännische Krankenkasse) und die Deutsche BKK (Betriebskrankenkasse) haben einen 73 c Vertrag zur Kostenübernahme der U 7a, U 10 und U 11 mit dem BVKJ (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte) abgeschlossen.

Ab 1. Januar 2008 können in Bayern rund 13.000 Kinder von drei zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen profitieren. Während sich die Politik erst vergangene Wochen auf die Pflicht für Kinder-Vorsorgeuntersuchungen verständigt hat, haben sich die Kaufmännische Krankenkasse (KKH), der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und die Deutsche BKK für einen zeitgemäßen Ausbau der Früherkennung bei Kindern stark gemacht und ihr Vorhaben bereits in die Tat umgesetzt. Das ist sehr erfreulich.

Die Zusatz-Untersuchungen sollen die großen Lücken in der Vorsorge von Kindern zwischen dem 2. bis 4. sowie dem 5. bis 12. Lebensjahr schließen. Zudem zielen sie auch auf moderne Krankheitsbilder wie Allergien, Übergewicht, Sozialisationsstörungen, Sprachentwicklung und die Aufklärung über die Gefahren von Suchtmitteln ab. "Wir möchten daher alle Eltern aufrufen, mit ihren Kindern unbedingt die bestehenden und die neuen Vorsorge-Untersuchungen wahrzunehmen.“
Noch immer nutzen längst nicht alle Eltern die Früherkennung zum Wohle ihrer Kinder.
"Unsere Statistiken zeigen, dass nur die ersten beiden Früherkennungsuntersuchungen im Krankenhaus direkt nach der Geburt flächendeckend erfolgen. Bereits bei den Vorsorgeuntersuchungen U3 (4.-6. Lebenswoche), U4 (3.-4. Lebensmonat), U5 (6.-7. Lebensmonat) und U6 (10.-12. Lebensmonat) kommen nur durchschnittlich 80 Prozent der Eltern mit ihren Kindern zum Arzt. Bei der U7 (21.-24. Lebensmonat) sind es nur noch 75 Prozent. "Je größer die Kinder werden, um so mehr nimmt die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen ab: Bei den Kindern zwischen dem 7. und 10. Lebensjahr liegt die Quote sogar nur noch bei 66 Prozent. „ Dies seien erschreckende Zahlen, so der KKH-Vorstandschef I. Kailuweit. Und das, obwohl viele Krankenkassen wie auch die KKH mit einem Erinnerungsservice ihre Versicherten auf die anstehenden Vorsorgetermine aufmerksam machen.
Die zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder sollen angesichts der aktuellen Diskussion neben den medizinischen Aspekten auch zu einem besseren Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Gewalt beitragen.

Hintergrund: Die U-Untersuchungen im Überblick
    U1
(direkt nach der Geburt): Untersuchung von Herz, Lunge, Hautfarbe, Sauerstoffgehalt   des  Blutes, Muskelspannung und Reflexen
    U2 (3. bis 10. Lebenstag): erste Grunduntersuchung von Kopf bis Fuß - u. a. Organe, Geschlechtsteile, Haut, Knochen, Nervensystem, Hüftgelenk, Stoffwechsel
    U3 (4. bis 6. Lebenswoche): Untersuchung von Körperfunktionen, Hörvermögen, Bewegungsverhalten, Ernährungszustand, Gewicht, Impfungen
    U4 (3. bis 4. Lebensmonat): gründliche Untersuchung - u. a. von Organen, Geschlechtsteilen, Hör- und Sehvermögen, Fontanelle, allgemeiner Beweglichkeit, Reaktionsvermögen, Impfungen
    U5 (6. bis 7. Lebensmonat): Überprüfung u. a. der Beweglichkeit und Körperbeherrschung, des Hör- und Sehvermögens, ggf. Wiederholungsimpfungen
    U6 (10. bis 12. Lebensmonat): Untersuchung u. a. der Körperfunktion, der Beweglichkeit, der Körperbeherrschung, Hinweis auf Zahnpflege, Impfungen - ggf. Wiederholungsimpfungen
    U7 (21. bis 24. Lebensmonat): Zweijahresuntersuchung – u. a. Überprüfung der geistigen Entwicklung, Wiederholungsimpfungen
    U7a - neu- (33. bis 39. Lebensmonat): Allergien, Sozialisationsstörungen, Übergewicht, Sprachentwicklung, Zahn-, Mund- und Kiefergesundheit
    U8
(3,5 bis 4 Jahre): Kontrolle der Funktionstüchtigkeit der Organe, des Hör- und Sehvermögens, der Sprachentwicklung und Körperbeherrschung
    U9 (5 Jahre): umfangreiche Überprüfung von Kopf bis Fuß – Organfunktionen, Seh- und Hörvermögen, grob- und feinmotorische Entwicklung, Körperhaltung, geistige, seelische und soziale Entwicklung, Sprachvermögen, Kontrolle des Impfpasses auf Vollständigkeit
    U10 - neu - (7 bis 8 Jahre): Lese- und Rechtschreibvermögen, motorische Entwicklung, Verhaltensstörung, ADHS
    U11
- neu - (9 bis 10 Jahre): Bewegungs- und Sportförderung, Medienverhalten, Aufklärung über die Gefahren von Suchtmitteln


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